29.4.2012 – ETCC Slovakiaring

Diesmal als reine Zwei-Tages-Veranstaltung konzipiert (nur ETCC und WTCC) stand der Samstag komplett im Zeichen von Test, Training und Qualifying. Bei herrlichem Sommerwetter (27°) startete am Nachmittag das Qualifying. Ulrike war schon recht bald bei der Musik. Sie fuhr auf Platz 3 der elf angetretenen Super-1600. Knapp vor ihr rangierte ihr Teamkollege Necchi und weit davor der Sieger vom ersten Event, Kevin Krammes. Der hatte jedoch vor dem Qualifying, wie es laut Reglement vorgeschrieben ist, seine Getriebeübersetzung nicht deklariert. Infolgedessen wurden ihm alle Trainingszeiten gestrichen und er wurde ans Ende der Startaufstellung versetzt. So streng sind dort die Bräuche.
Wie in der WTCC wird auch in der ETCC das erste Rennen mit fliegendem Start begonnen. Ulrikes Start war suboptimal. Sie kam zwar an ihrem Teamkollegen Necchi vorbei, musste jedoch Reinsberger und beim Gerangel in der ersten Kurve nach Start/Ziel auch noch Bruckner ziehen lassen. Bei einem Überholmanöver auf der Geraden aus demWindschatten heraus, wollte sie sich Platz 2 wieder holen. Bruckner versuchte, Ulrike seitlich ins Gras abzudrängen, wodurch es zu einer Berührung kam, bei der Bruckner sein Auto verlor und sich ins Aus drehte. Ulrike konnte eine Kollision nicht vermeiden, war aber noch in der Lage die Box zu erreichen. Der Schaden an der Vorderachse und die zerfledderte Front wurden vom Mechanikerteam geschickt und schnell während des Rennens und der folgenden Reparaturpause fahrfertig gerichtet (das Tape sieht man auf den Fotos gut – wir werden mal für weißes Tape sammeln). Es war natürlich nicht im optimalen Zustand, aber Ulrike kam zeitgerecht in die Startaufstellung zum 2. Rennen, das sie aus der vorletzten Reihe in Angriff nehmen musste.Und das lief, wie immer nach einem Ausfall in Rennen 1, hervorragend. Da erwachen dann immer ungeahnte Kämpferqualitäten in Ulrike. Aus der ersten Runde kam sie bereits als dritte zurück und eine Runde später fuhr sie auf Platz 2 vor. Dort hielt sie sich den Rest des Rennens im Kampf gegen die Gegner in Sichtweite hinter ihr, gegen das nicht so willige Auto und die nachlassenden Reifen. Den führenden Krammes hatte sie auch formatfüllend vor Augen.
In der letzten Runde, drei Kurven vor dem Ziel hat der übliche Bremspunkt dann nicht mehr gepasst, und Ulrike ist geradeaus in den Kies gerutscht, kam aber glücklicherweise schnell allein wieder auf die Strecke. Dennoch konnten zwei Verfolger vorbei kommen und sie damit wenige Kurven vor dem Ziel überholen.
Immerhin hatte sie auch die zweitschnellste Rennrunde und liegt jetzt auf Tabellenplatz 5.
Text: R. Stoldt

Szenen vom Samstag

Anfangsphase Rennen 1
Szenen aus Rennen 2