5.8.2012 – RSG-Bördesprint

Die vierte Station im Logan-Cup, diesmal veranstaltet von der RSG, war für das Team ein Meilenstein bei der Beurteilung der weiteren Chancen im Cup. Die Anfahrt gestaltete sich reibungslos, hier und da einen Stau geschrammt, aber nie festgesessen, und Max schon gar nicht, kam er doch direkt aus seinem Studienort Braunschweig nach Oschersleben.
In Oschersleben war noch einiges los im Fahrerlager und auf der Strecke. Die Veranstaltung nannte sich Reisbrennen. Die Wolken, die in der Luft lagen, waren aber keine Destillationsgerüche von Shōchū, sondern vielmehr Rückstände verdampften Gummis, das eifrige Mannen mit Stäbchenautos im Stand im Fahrerlager von ihren Reifen mit Motorkraft hobelten!
Am Rennsonntag, es war trockenes Wetter bis 17:00 Uhr angesagt, begann es vormittags zu regnen. Freundlicherweise stellte uns Familie Puritz ihr Zelt zur Verfügung, da wir aufgrund der günstigen Wetterprognose die unseren daheim gelassen hatten.
Bei der Fahrerbesprechung wurde von der Rennleitung ausdrücklich das Verhalten bei gelb besprochen und Verstöße mit Strafandrohung belegt. Das erwies sich jedoch als Verbalakrobatik, denn unternommen wurde nichts dergleichen.
Der Regen verstärkte sich weiter und als es ins freie Training ging, waren wir darüber nicht unglücklich. Max eröffnete das freie Training und war ab der ersten Runde schnellster Mann auf der Strecke, und das mit einem Riesenvorsprung von 2,5 Sekunden. Als Henrik das Auto übernommen hatte, ging es im gleichen Stil weiter. Am Trainingsende betrug der Vorsprung auf Maik Kraske 1,3 Sekunden und auf die weiteren Teams deutlich über 2 Sekunden.
Das Qualifying übernahm Max und bereits ab Runde 1 die Führung, die er laufend weiter ausbaute. In der letzten Runde legte er noch einmal eine halbe Sekunde zu und holte die Pole Position mit 2,2 Sekunden Vorsprung!
Die Mittagspause war dann recht entspannt, denn anders als beim letzten Rennen war diesmal kein Problem am Auto. Lediglich die Krümmerschrauben wurden sicherheitshalber noch einmal nachgezogen, nachdem das Teil wegen einer Fehlermeldung am Vortag getauscht worden war. Wegen des Wetters gab es allerdings Sorgen. Die Regenwolken verzogen sich und es sah nicht so aus, als ob es noch Nachschub geben würde.
Nach der üblichen Aufgabenverteilung der Fahrer untereinander fuhr dann Henrik den Start. Er hatte den leichten Vorteil, dass er fast gänzlich auf trockenem Boden stand, während der Trainingszweite Kraske es etwas feuchter unter sich hatte. Das spielte aber wohl keine große Rolle, denn Kraske startete sehr stark und setzte Henrik an der ersten Kurve unter Druck. Das war es dann aber auch schon, denn Henrik konnte sich flott freifahren und seinen Vorsprung kontinuierlich ausbauen. Sein Verfolger Groeneveld, der sich inzwischen auf Platz zwei vorgearbeitet hatte, fuhr sehr früh an die Box. Zu dem Zeitpunkt hatte Henrik über 8 Sekunden Vorsprung. Als Max nach unserem Stop wieder auf die Strecke kam, war der Vorsprung auf 13 Sekunden gestiegen. Und diesen Vorsprung verwaltete Max sachkundig. Sternkopf, der inzwischen im ATT Auto saß, fuhr zwar die schnellste Rennrunde und war im Durchschnitt schneller, was bei trockener Straße auch so zu erwarten war, aber Max konnte immer mal wieder kontern und ließ den Vorsprung nie unter 9 Sekunden sinken. Gegen Ende stieg der Vorsprung dann wieder auf 11,5 Sekunden an, weil Sternkopf gesehen hatte, dass er nicht herankommen würde und seine Bemühungen dahingehend einstellte.
Das Rennen hat gezeigt, dass Henrik und Max nicht nur im Regen, sondern auch bei trockener Straße ein Wörtchen mitreden können, wenn auch ATT hier nach wie vor den Ton angibt.
Text: R. Stoldt

Max wartet auf grün zum Quali
der Start zum Rennen

die Sieger