„Man sollte dieses spektakuläre Fahrzeug nicht unterschätzen…“

Norbert Bogdon, Bezwinger und Besitzer

Eigentlich kann das Phänomen „Kleiner gelber Lloyd“ nur von seinem Fahrer erklärt werden. Ich wage mich dennoch daran es zu versuchen.
Anfangs von den anderen Clubmitgliedern belächelt, findet Norbert Kontakt zum MCE. Er interessiert sich für Autos und den Motorsport. Vor allem aber, besitzt er ein spektakuläres Fahrzeug: Einen Lloyd 600, gebaut von der Borgward-Gruppe in Bremen. Seine technischen Daten (aus Wikipedia):
Der Alexander hatte den gleichen luftgekühlten Zweizylinder-Viertaktmotor mit kettengetriebener obenliegender Nockenwelle wie der Lloyd 600. Der Motor war ein gleichläufiger Parallel-Twin (das heißt die Kolben bewegen sich in den nebeneinander stehenden Zylindern in gleicher Richtung), hatte einen Hubraum von 596 cm³ und leistete 19 PS (14 kW) bei 4500/min, maximales Drehmoment 39 Nm bei 2500/min (Verdichtung 6,6 : 1). Höchstgeschwindigkeit: 100 km/h, Beschleunigung von 0 auf 100 km/h ca. 60 Sekunden.
Also perfekte Voraussetzungen für den Beginn einer Karriere im Motorsport, sagte sich Norbert. Durch seine guten Kontakte wurde er dabei von einem Sponsor unterstützt: Seit dem prangt das Logo des Hamburger Kiez-Clubs „Die Ritze“ auf dem markanten gelben Auto mit dem weißen Dach. Erste Videoclips wurden auf YouTube veröffentlicht, auf dem der mittlerweile „kleiner gelber Lloyd“ genannte, Wagen seinen Weg in die Öffentlichkeit fand. Darunter sind einige Videos mit prominenten Fans des gelben Rennwagens (u.a. Rolf Stommelen, Hans-Joachim Stuck oder Kai Pflaume um nur einige zu nennen). Unzählige Fotos sind auf Norberts Instagram-Kanal zu finden, die den Betrachter in Staunen versetzen, steht der Kleine doch in den unmöglichsten Locations als Fotomodell. Keine Weg ist zu eng, keine Nische zu klein, um das Auto perfekt in Szene zu setzen. So weit so gut. Bis dahin lächeln die Kollegen am Stammtisch des MCE immer noch. Aber dann…
Norbert genügt es nicht, das Auto gekonnt in Szene zu setzen. Es ist doch ein Rennwagen, meint er. Also gesagt getan, der kleine gelbe Lloyd startet bei einem ADAC Sicherheitstraining im Kreise der MCE-Kollegen und wird gleich einmal aufs Dach gelegt (Erinnerungen an den Rallyefahrer Carlsson auf dem Dach werden wach). Auf dem Travering kämpft der kleine Wagen mit den gleich großen Pylonen. Auf Messen und Treffen wird er herumgezeigt. Aber das bringt Norbert nicht von seinen Plänen ab. Von nun an gilt „think big“.
Ab geht es mit dem Anhänger zum Nürburgring. Auf dem Trailer der gelbe Lloyd. Mit Racing-Reifen in der Dimension 4,25-15 auf dreiteiligen Stahlfelgen mit aerodynmisch optimierter Radkappe. Und er wird dort nicht auf dem Parkplatz ausgestellt. Nein. Er geht mit den Großen auf die Rennstrecke und wird von seinem Piloten Norbert mit Vehemenz und vollem Einsatz bewegt. Er scheut sich nicht, Beschleunigungsrennen beim „Kilomêtre Lance Alpine 100“ zu absolivieren… Wer hat da wohl den Kürzeren gezogen?
Absoluter Höhepunkt in der jüngeren Vergangenheit war der Start auf der Rennstrecke Spa-Francorchamps. Das Selbstbewußtsein des Fahrers mit dem 19PS Wagen scheint unendlich, wenn er sich fragt „…geht die Eau Rouge eigentlich voll?“. Fazit: Es geht. Wenn auch die Geschwindigkeit zum Schluß der berühmten Kurve stark abnimmt.
Wir sind gespannt, was Norbert und sein kleiner gelber Lloyd noch so alles anstellen und freuen uns, dass er Mitglied im MCE ist und mit dem Lloyd einer der besten Botschafter für unseren Club.