So anstrengend es auch ist, lohnen tut sich die Reise zum 24h-Rennen am Nürburgring immer! Wie jedes Jahr, so hat der ADAC Nordrhein auch diesmal den Ortsclub-Treff am Nürburgring organisiert. Hier treffen sich 1.400 motorsportbegeisterte Fans aus den ADAC Ortsclubs zum gemeinsamen Erleben des 24h-Rennens. In dem großen ADAC-Zelt an der Grandprix-Strecke wird gemeinsam gegessen und das Rennen am Fenster oder an den Bildschirmen erlebt. Natürlich zieht es die Fans auch immer wieder raus an die Strecke und ins Fahrerlager. So war es auch für uns: Eine 6-köpfige MCE-Delegation reiste in die Eifel um das kürzeste 24h-Rennen in der Geschichte des Nürburgrings zu erleben. Rekordverdächtige 240.000 Fans sind zum größten Autorennen der Welt (25,3 km Strecke, über 200 Rennfahrzeuge) angereist, darunter auch wir. Patrick, Marvin und Anja sind schon am Mittwoch angereist, um gute Plätze auf dem Campingplatz zu bekommen. Mark und Timon mussten arbeiten, daher sind die Beiden mit Jens erst am Freitag angereist.
Leider haben Marvin und Patrick den Donnerstag und Freitag im Regen und Schlamm gestanden, aber dafür auch spannenden Motorsport auf nasser Strecke erlebt. Sonnabend waren wir dann nach dem Frühstück im ADAC-Zelt komplett auf der Bilstein-Tribüne und haben das 3 Stunden währende “24h-Classic Race” beobachtet. Schöne Youngtimer-Tourenwagen waren da unterwegs. DRM und DTM-Atmosphäre aus den 80er und 90er Jahren. Danach die Tourenwagen-Legenden, bei dem Jens “seine” BMW M3 E30 in Werksfarben live erleben durfte. Von diesem Rennen waren alle angetan. Sound und die Fights um die Positionen waren spannend.
Nach Ausflügen zum Nürburgring-Boulevard und dem Fahrerlager, verfolgten wir dann den Start des 24h-Rennens. Auf dem Grid waren gefühlt 50.000 Menschen unterwegs. Die Strecke war nicht mehr zu sehen. Zum Start war die Strecke zum Glück wieder frei…
Der ROWE-BMW verlor seine Pole-Position schnell, weil er auf Slicks unterwegs war. Seine Verfolger setzten Semis ein und fuhren damit besser!
Spannende Kämpfe um die Positionen von Anfang an. Das 24h-Rennen ist zum Sprintrennen geworden. Wer vorne dabei sein will, muß von Anfang an Gas geben. Es reicht nicht mehr darauf zu hoffen, dass die Konkurrenten schon ausfallen und man nur durchhalten braucht.
Abends verfolgten wir das Rennen in der M-Lounge von BMW am Übergang von der Grandprix-Strecke zur Nordschleife vor der Sabine-Schmitz-Kurve. Gefühlt konnte man die Boliden berühren, so dicht donnerten sie an der Leitplanke und den Zäunen vorbei. Und das noch nachts und mit voller Beleuchtung, während man in Sonnenliegen im BMW-Motortsport-Design saß. Absolut Mega!
Später gingen wir zu Fuß zum Streckenabschnitt Hatzenbach, an den verrückten Campern vorbei, die Ihre Fahrzeuge auf dem steilen Hang drapiert hatten und feierten. Abenteuerlich, wie manche Fahrzeuge mit Auffahrrampen und Holzbrettern nivelliert wurden. Chapeau! Immer weiter bergab ging es bis wir voller Vorfreude fast bei der Schikane angkommen sind. Und dann kam die Durchsage von den Lausprechern: Rote Flagge – Rennabbruch. Wir hatten so etwas befürchtet. Keine Aussicht auf baldigen Neustart. Der Nebel hatte den Ring fest im Griff und die Sicherheit hatte Vorrang. Also den ganzen Weg wieder hoch und zurück zum Parkplatz, der Luftlinie nur 200 Meter von unserem Standplatz vor der Schikane entfernt lag. Aber dazwischen die Rennstrecke und kein Tunnel oder Brücke. Traurig gingen wir zum Schlafen, weil vor 9 Uhr kein Neustart zu erwarten war. Beim Frühstück im ADAC-Zelt wurde dann klar (obwohl man vom Zelt aus die Grand Prix-Strecke vor lauter Nebel nicht sehen konnte…), dass es entweder keinen Neustart oder erst sehr spät geben wird. Somit entschlossen wir uns den Heimweg anzutreten. Das Wetter war nicht so gut und die 5 Orientierungsrunden gegen 14 Uhr waren dann nicht so spannend, dass sich ein Verweilen gelohnt hätte. Aber wir waren vor Ort und haben 9 Stunden tollen Motorsport erlebt. Für 2025 ist der nächste Ausflug geplant!